Das Literarische Bautagebuch

Gerhart Hauptmann: Gabriel Schillings Flucht, 1912; Die Insel der großen Mutter oder das Wunder von Iles des Dames, 1924; Vor Sonnenuntergang, 1935 (alle: S. Fischer Verlag) Foto: Gerald Freyer

Gerhart Hauptmann: Gabriel Schillings Flucht, 1912; Die Insel der großen Mutter oder das Wunder von Iles des Dames, 1924; Vor Sonnenuntergang, 1935 (alle: S. Fischer Verlag)

Nachlass Hauptmann

Gerhart Hauptmanns Drama „Gabriel Schillings Flucht“ spielt auf Hiddensee und setzt der Insel in ihrer Ursprünglichkeit ein Denkmal. In dem stark autobiografisch geprägten Stück wird auch der Gedanke einer späteren Beisetzung auf Hiddensee erstmals formuliert: "Na, eine schönere Stelle, begraben zu werden, gibt`s doch nicht. […]. Keine Automobilomnibusse, keine Straßenbahnwagen, immer nur die rennenden, springenden, kleinen Sandkörnerchen! Frischer, gesunder, nasser Sturm! Der schöne Salut des Meeres überm Grabhügel."

Mit „Die Insel der großen Mutter“ dekliniert Hauptmann 1924 den Untergang der bisherigen Zivilisation und den Aufbau eines Matriarchats durch. Zu einem seiner Biographen sagte er später, er hätte den Roman wohl nie geschrieben, hätte er nicht auf Hiddensee jahrelang die vielen schönen, oft ganz nackten Frauenkörper gesehen und das Treiben dort beobachtet. Hauptmann bezieht sich dabei auf das Nacktbaden, das dort immer toleriert wurde.

Das Stück „Vor Sonnenuntergang“ war Gerhart Hauptmanns letzter großer internationaler Theatererfolg, es entstand 1935 in mehreren Fassungen in seinem Hiddenseer Sommerhaus.

Gerhart Hauptmann: Gabriel Schillings Flucht, 1912; Die Insel der großen Mutter oder das Wunder von Iles des Dames, 1924; Vor Sonnenuntergang, 1935 (alle: S. Fischer Verlag) Foto: Gerald Freyer